F. Liszt "Jahre Reisen": Geschichte, Inhalt, interessante Fakten

F. Liszt "Jahre des Reisens"

"Paganini's Piano" war der Name eines bekannten ungarischen Komponisten und Pianisten, Ferenc Liszt. Ein virtuoser Musiker, der seinerzeit nicht mit seinem Können mithalten konnte, eroberte die Zuhörer. Der Liszt-Pianist ist jedoch untrennbar mit dem Liszt-Komponisten verbunden, der viele wunderbare Werke für Klavier schuf, die seinen unwiderstehlichen pathetischen Stil widerspiegelten. Als Romantiker komponierte er Programmwerke und kombinierte sie zu Sammlungen. Liszt komponierte einen der wirklich grandiosen Zyklen fast während seines gesamten Schaffenslebens. Der vom Komponisten "Years of Wanderings" benannte Komponist enthält nicht nur Bildstücke mit lebendigem thematischen Material, sondern zeigt auch drei wichtige Stufen der spirituellen Ausbildung eines genialen Musikers auf.

Geschichte der Schöpfung

Zeit im Leben Franz Liszt in den dreißiger Jahren war interessant und intensiv, und nicht nur über seine Arbeit. 1833 lernte er seine Freundin George Sand, die unter dem Pseudonym Daniel Stern geschriebene Gräfin Marie d'Agu, kennen. Die verheiratete Schönheit, die das Herz des genialen Musikers sofort eroberte, verließ ihren Ehemann zwei Jahre später und begab sich mit ihrer Geliebten auf eine lange romantische Reise: zuerst in die Schweiz und dann nach Italien. Es war eine glückliche Zeit im Leben von Ferenc: Leidenschaftliche Liebe, schöne Natur und Vertrautheit mit schönen Kunstwerken wirkten sich positiv auf das Werk des Komponisten aus, das an Bedeutung gewann.

Er verbesserte seine Meisterschaft, löste technische Probleme und ordnete sie der Hauptbedeutung des Werkes unter. Die Reflexion über die Entwicklung der pianistischen Kunst brachte Ferenc auf die Idee, Programmmusik zu schaffen, die dann in seinem Werk dominierte. In dieser Zeit schuf Liszt eine Reihe von Klavierstücken mit dem Titel The Traveller's Album, in denen er alle seine Eindrücke von der außergewöhnlich schönen Natur der Schweiz widerspiegelte. Anschließend überarbeitete er diesen Zyklus in den fünfziger Jahren und gab ihm den Namen "Years of Journey" (Jahre der Reise). Um genau zu sein: "Years of Pilgrimage" (Jahre der Pilgerfahrt). "Jahr Eins. Schweiz." Die Sammlung unter dem neuen Titel wurde 1855 veröffentlicht.

Von 1837 bis 1839 verbrachten Ferenc und seine Familie in Italien. In diesem Land war Ferenc besonders von der Kunst der italienischen Renaissance beeindruckt: Malerei, Skulptur und Poesie. Zweifellos wollte er all seine erhabenen Gefühle widerspiegeln, die sich aus dem ergaben, was er in der Musik sah. So erschien der zweite Band der Reihe "Jahre des Wanderns" - "Year Two. Italy". Die Arbeiten an der Sammlung wurden von 1837 bis 1849 fortgesetzt und 1858 veröffentlicht.

Es sind fast drei Jahrzehnte vergangen. Im Leben des großen Meisters ist viel passiert. Die letzte Periode seines Lebens und seiner Karriere ist gekommen. Trotz universeller Verehrung waren dies für Liszt Jahre der Enttäuschung, in denen er Trost in der Religion suchte. Der Komponist, der im Frühjahr 1865 Zuflucht in einem der in der Nähe von Rom gelegenen Klöster findet, wird Abt. Die Einführung der "kleinen Tonsur" hinderte ihn nicht daran, sich aktiv kreativ zu betätigen. In diesen Jahren kreiert der Maestro großartige Kreationen mit spirituellem Inhalt. Der dritte Band der Reihe "Jahre des Wanderns" - "Drittes Jahr. Rom" gilt auch für Werke der gleichen Zeit. In den Werken des 1867 begonnenen und 1877 vollendeten Bandes spiegelte der Komponist all seine verstörenden Gedanken sowie Enttäuschung und Trauer wider. Die Sammlung wurde 1883, drei Jahre vor dem Tod von Franz Liszt, veröffentlicht.

Interessante Fakten

  • Franz Liszt und Marie d'Agu lernten sich bei einem Konzert in einem der Salons des Pariser Adels kennen. Die Gräfin war damals achtundzwanzig Jahre alt, der Komponist sechs Jahre jünger. Marie hatte drei Kinder von ihrem Ehemann, aber sie gebar Lista zwei Töchter und einen Sohn. Die zweite Tochter des Komponisten und der Gräfin - Cosima wurde später die Frau eines herausragenden deutschen Komponisten Richard Wagner.
  • Auf der Titelseite jedes Stücks des Zyklus „Jahre des Wanderns“ wurde eine konditionierte Zeichnung abgebildet. Diese Illustrationen stammen von dem deutschen Künstler Robert Kretschmer, der durch das berühmte Buch des Zoologen und Reisenden Alfred Brem „Das Leben der Tiere“ berühmt wurde.
  • In ihren Memoiren erinnerte Marie d'Agude später daran, dass Franz, als sie und Liszt sich am Walestädter See ausruhten, ein berührendes Stück für sie schrieb, das sie nicht ohne Tränen hören konnte.
  • Die Aufführung von Franz Liszts Werken gilt heute als Höhepunkt der pianistischen Meisterschaft, die die berufliche Reife eines Musikers anschaulich demonstriert.

Der Inhalt

Der Klavierzyklus Franz Liszt "Jahre des Wanderns" umfasst drei Sammlungen: "Erste Jahrgang. Die Schweiz", "Zweite Jahrgang. Italien", "Dritte Jahrgang. Rom".

Die Produkte des ersten Abschnitts des Zyklus können in drei Gruppen eingeteilt werden. Einige Stücke zeigen ruhige und verführerische Bilder der Natur. Andere mit einem ganz anderen Charakter: heroisch, rebellisch und stürmisch. Noch andere - Bilder: das freie Leben der Bergbewohner.

Spielen

Tempo-Tonalität

Beschreibung

1. "Wilhelm Tell Kapelle"

Lento / C-dur

In diesem Stück spiegelt der Komponist durch die Rekrutierung volltönender Akkorde und einen energischen Rhythmus den Mut und den Heldentum der Schweizer im Befreiungskampf um ihre nationale Unabhängigkeit wider. Die Inschrift zu diesem rebellischen Werk in der Natur folgt dem Motto der Rebellen: "Einer für alle und alle für einen."

2. "Am Wallenstadtsee"

Andante placido / As-dur

Die Inschrift des Stücks entsprach den Zeilen aus George Byrons Gedicht Childe Harolds Pilgerfahrt.

Dies ist eine Skizze der Natur, die eine ruhige Ruhe vermittelt. Die Melodie ist von leichtem Charakter und reflektiert das Spritzen von Wasser, das durch die rhythmische Bewegung der Bootsruder erzeugt wird.

3. "Pastoral"

Vivace / E-dur

Die Musik dieses Stücks, verziert mit Motiven von Volksliedern, spiegelt nicht nur die Schönheit der Gebirgsnatur wider, sondern auch den ganzen Charme des einfachen Landlebens.

4. "Am Ufer eines Baches"

Allegretto grazioso / As- dur

Als Epigraph des Stücks griff Liszt Schillers poetische Linien auf: "In der raschelnden Kühle beginnt die junge Natur zu spielen."

Eine funkelnde Lichtmelodie in einem hohen Register vor dem Hintergrund einer fließenden Begleitung stellt nicht nur die in der Sonne schimmernden Wasserspritzer wirkungsvoll dar, sondern vermittelt auch den enthusiastischen Eindruck des Helden von der gesehenen Schönheit.

5. "Gewitter"

Allegro molto / c moll

Epigraph zum Stück - die Zeilen von George Byron von Childe Harold:

"Wo ist deine Grenze, oh Stürme? Hörst du dich manchmal tief im Herzen an?

Oder sind deine Häuser so hoch wie Adler? "

Hier zeigt der Autor all den Stress, der in der Natur durch schlechtes Wetter entstanden ist, anschaulich durch die energetischen Oktavpassagen.

6. "Valley Oberman"

Lento assai / e-mol

Das zentrale Spiel des Zyklus. Ihre Musik ist vom Roman Oberman des französischen Schriftstellers Etienne Senankur inspiriert. In dieser Arbeit wandte der Autor zum ersten Mal die Methode des Monotematismus an, die später in seiner Arbeit grundlegend wurde.

Die Inschrift des Stücks ist ein Zitat aus dem Roman: "Was will ich? Was bin ich? Was soll ich von der Natur verlangen? Alle Ursachen sind unsichtbar, jedes Ende täuscht; alle Formeln sind veränderbar, jedes Mal ist erschöpft ..."

7. "Eclogue"

Allegretto con moto /

As-dur

Die poetischen Linien von Lord Byron wurden zum Inbegriff dieser leichten, idyllischen Musik, in der die Melodien des Hirten deutlich zu hören sind.

8. "Heimweh"

Lento / E-Moll

Das Stück spiegelt die melancholische Stimmung wider, die von den traurigen Erinnerungen des Autors an seine verlassene Heimat inspiriert wurde.

9. "Genfer Glocken".

Quasi Allegretto / H dur

Das als Nocturne bezeichnete Werk hat einen lyrischen, verträumten Charakter. Schöne Melodielinie und schillernde Begleitung, gefüllt mit bezaubernden Harmonien, schaffen den Eindruck, sich um den grenzenlosen Raum zu erstrecken.

"Zweites Jahr. Italien"

In dieser aus sieben Werken bestehenden Abteilung wurden die Bilder verkörpert, die dem Komponisten einen unauslöschlichen Eindruck bei der Bekanntschaft mit den Werken der Malerei, Bildhauerei und Literatur der großen Meister der italienischen Renaissance hinterließen.

Spielen

Tempo-Tonalität

Beschreibung

1. "Engagement"

Andante / E-dur

Das vom Komponisten inspirierte Werk von Rafael Santis "Die Verlobung von Maria und Joseph" wurde vom Komponisten verfasst. Ihre Reproduktion befindet sich auf dem Titelblatt des Notentextes. Das Stück ist eine lyrische Figur mit einer sanften Melodie, die sich auf etwas Erhabenes einstellt.

2. "Der Denker"

Lento / cis moll

Das Werk ist ein rauer Klang, der sehr an den Trauermarsch erinnert, den der Komponist unter dem Eindruck einer von Michelangelo geschaffenen Grabsteinskulptur in der Gedächtniskapelle der Familie Medici in der florentinischen Kirche San Lorenzo geschrieben hat. Neben der Reproduktion dieser Skulptur auf der Titelseite des Werkes druckte Michelangelo die Worte des tragischen Sonetts.

3. "Canzonetta Salvator Roses"

Andante Marziale / A-Dur

Der Komponist schrieb dieses Stück auf der Grundlage der wahren Melodie des italienischen Künstlers, Graveurs, Dichters und Musikers Salvator Rosa aus dem 17. Jahrhundert.

4. "Sonett Petrarca" № 47

Preludio con moto / Des-dur

In diesen drei Stücken kommen die Liebestexte des Komponisten Liszt sehr lebendig zum Ausdruck. Alle leidenschaftlichen, enthusiastischen und romantischen Schattierungen menschlicher Sinne werden hier durch wunderschöne Melodien vermittelt, die zart mit Chromatismen und Nachklängen angefüllt sind.

Unrechtmäßige Entwicklung des Materials, freie Atmung, weite Gesangspassagen, bizarre Wechsel von Harmonie, Tempo und Rhythmus - all dies ist in Liszts Musik verankert und entspricht voll und ganz dem poetischen Ziel des Sonettautors.

5. "Sonett von Petrarca" № 104

Agitato assai / E-dur

6. "Sonett von Petrarca" № 123

Agitato assai / As dur

7. "Nach dem Lesen von Dante"

Andante Maestoso / D-Moll

Dieses Werk in Form von Fantasiesonaten wurde von Liszt unter dem Eindruck der gelesenen Werke des italienischen Dichters Dante Alighieri aus dem 13. Jahrhundert geschrieben.

"Venedig und Neapel":

"Gondoliere"

"Canzone"

"Tarantella"

Quasi Allegretto / Fis-dur

Drei von Liszt geschriebene Stücke als Ergänzung zur zweiten Sammlung von "Wanderings", die unter einem gemeinsamen Titel zusammengefasst sind. Der Komponist hat drei populäre Melodien transkribiert.

Im "Gondolier" verwendete man das Lied des italienischen Komponisten Perukini. Im Konzert - die düstere Melodie des Gondolierers aus der Oper J. Rossini "Othello". In "Tarantella" - die Motive der italienischen Volkstänze.

"Drittes Jahr. Rom"

Die Musik dieser Sektion steht im Kontrast zu erhabenen Gefühlen, Verzweiflung und Skepsis. Das über die Jahre gewandelte Weltbild des Komponisten führt dazu, dass religiöse Themen in seinem Werk dominieren

Spielen

Tempo, Tonalität

Beschreibung

1. "Angelus"

Andante pietoso / E-durr

Dieses Werk widmete Liszt seiner Enkelin Daniele von Bülow. In der hellen Natur der Komposition appelliert der Autor an den Himmel, Trost zu finden.

2. "In den Zypressen der Villa d'Este"

Andante / g-moll

Trinity - Begräbnis, Trauerlieder.

3. "In den Zypressen der Villa d'Este"

Andante, nicht troppo lento /

E-Moll

4. "Brunnen der Villa d'Este"

Allegretto / Fis-dur

Ein Stück, das auf malerische Weise die Pracht und Schönheit der luxuriösen Brunnen der berühmten Villa zeigt.

5. "Es gibt Tränen aus Taten" (im ungarischen Stil)

Lento assai / a-moll

Das Werk von Liszt, das dem herausragenden Musiker Baron Hans von Bülow gewidmet ist, ist ein trauriges, ausdrucksstarkes Werk mit Elementen melodischer Rezitation.

6. "Trauermarsch "

Andante / f-moll

Der Trauermarsch ist der Erinnerung an Kaiser von Mexiko Ferdinand Maximilian Joseph von Habsburg gewidmet.

7. "Sursum corda" (Herz hoch).

Andante maestoso, nicht troppo lento / E-dur

Einer der ältesten Teile der christlichen Anbetung.

"Jahre des Reisens" - dieser Klavierzyklus Franz Lisztalles widerspiegeln, was die kreative Phantasie des Komponisten auf seinen langen Reisen in verschiedene Länder beflügelt hat. Dieses Meisterwerk gilt in der heutigen Zeit als eine einzigartige Kreation, die nicht nur in der pianistischen, sondern auch in der gesamten Musikliteratur Einzug hält.

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